Gutes Cholesterin, böses Cholesterin

Was Du schon immer über Cholesterin wissen wolltest...

LDL  "Lass das lieber" vs. HDL  "Hab dich lieb"

Ein Cholesterinspiegel in Dysbalance ist eine der Zivilisationskrankheiten schlechthin. Die genannten Abkürzungen bzw. Eselsbrücken stehen für das „böse“ bzw. das „gute“ Cholesterin. Bei 59 von 100 Erwachsenen liegt der Stiftung Gesundheitswissen zufolge ein Ungleichgewicht im Cholesterinspiegel vor. Um was es sich dabei eigentlich handelt und wie dieses Ungleichgewicht auf recht einfache Art und Weise wirksam zu bekämpfen ist, erfährst Du in diesem Blogartikel.

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Michaela Redmann
Center Erding

Was ist Cholesterin eigentlich?

Ganz trocken und wissenschaftlich erklärt handelt es sich hierbei und eine fettähnliche Substanz, die eine essenzielle Bedeutung für unser System hat. Es wird hauptsächlich in der Leber produziert, kann aber ebenso in geringen Mengen über die Nahrung aufgenommen werden. Über die Blutbahnen findet es seinen Weg bis hin zu den Zellen.

Essenziell, da es maßgeblich an der Produktion von Hormonen wie zum Beispiel Cortisol, Testosteron oder Östrogen beteiligt ist. Cortisol, unser Stresshormon – schützt uns vor Belastung, wirkt entzündungshemmend und fördert die Gluconeogenese (damit auch in Hunger- und Fastenzeiten der Blutzuckerspiegel aufrecht erhalten bleibt, zur ausreichenden Energieversorgung).

Auch für die Gallensäurebildung im Verdauungstrakt benötigt der Körper Cholesterin. Und, last but not least bildet es einen wichtigen Baustein der Zellmembran unserer Körperzellen.

Ergo – unser Körper braucht Cholesterin. Warum also dieser schlechte Ruf? Nun - wie bereits angedeutet, gibt es zwei verschiedene Typen dieser Substanz, die eine tut uns gut und die andere nicht ganz so.

Zusammenspiel von LDL und HDL – alles im Lot?

Meine eingangs benannte landläufige Eselsbrücke steht natürlich nicht in wissenschaftlichen Abhandlungen. LDL  steht für LowDensityLipoproteins und HDL für HighDensityLipoproteins. Kurz erklärt geht es hier darum, wie das Cholesterin durch unsere Blutbahnen transportiert werden kann.

Cholesterin ist – wie schon kurz erwähnt – Fett. Blut besteht zum Großteil aus Wasser. Fett und Wasser sind bekanntermaßen keine Freunde… also muss das Fett so verpackt werden, dass es auch transportiert werden kann. In eben diese Lipoproteine. Lipoproteine sind eine Kombination aus Fett- und Eiweißpartikeln. Jetzt kann das Cholesterin sauber durchs Blut gleiten.

Wie bereits erwähnt, wird das Cholsterin in der Leber produziert und möchte in die Zellen, um dort seine Aufgaben zu erledigen. Danach möchte es wieder zurück zur Leber, um sauber abgebaut zu werden.

Einfach ausgedrückt: LDL kümmert sich um die Hinfahrt, HDL um die Rückfahrt.

Jetzt frägt man sich, warum das eine schlecht und das andere gut sein soll, sind doch beide in ihren Aufgaben gleichermaßen wichtig. Normalerweise regelt der Körper dieses Gleichgewicht selbst. Wird jedoch aufgrund äußerer Einflüsse wie Lebensstil, Alkohol oder Ernährung dieses Gleichgewicht gestört, ist Gefahr in Verzug.

Dauerhaftes Ungleichgewicht gefährdet die Gesundheit

Ist das LDL (Transport zu den Zellen) erhöht und die Aufnahmekapazität unserer Zellen das Cholesterin betreffend ausgereizt, kommt es zu einem Überschuss im Blut. Bleibt dieser Zustand dauerhaft, lagert es sich an den Wänden der Blutgefäße ab, und sukzessive verstopfen unsere Gefäße. Jedem ist spätestens jetzt klar, wozu dies führen kann - Herzinfarkt (Ablagerungen in der Nähe vom Herzen) oder Schlaganfall (Ablagerungen in Hirnnähe).

Zu den Einflüssen, welche ein eben solches Ungleichgewicht hervorrufen können, zählen:

  • Unterfunktion der Schilddrüse,
  • Rauchen,
  • übermäßiger Alkoholgenuss,
  • eine zu fettreiche Ernährung (mit ungesunden, also gesättigten Fetten, wie z.B. in Sahne, Wurst, Gebäck, Fertiggerichten etc.)
  • übermäßiger Genuss schneller Kohlenhydrate (zuckerhaltige Getränke, Süßes, Weißmehlprodukte etc.)

Die Ursache für ein Ungleichgewicht von LDL und HDL kann aber auch ein zu niedriger HDL-Wert sein, was den Abtransport von überschüssigem Cholesterin behindert. Auch hier stehen Rauchen und Bewegungsmangel ganz oben auf der Liste. Nicht weniger beachtenswert wäre aber auch Übergewicht, (teils genetisch bedingte) Fettstoffwechselstörungen oder der Verzicht auf die guten Fette aus der Ernährung, wie Nüsse, Avocado, Lachs, Leinsamen, geschälter Hanfsamen… und alles weitere, was zu den ungesättigten Fettsäuren zählt. Auf unserer Ernährungsratgeber-Seite findest Du eine übersichtliche Tabelle zu diesem Thema.

Wir wissen jetzt, um was es sich bei Cholesterin handelt, wie sich die zwei verschiedenen Typen bzw. Lipoproteine auswirken und was die Ursachen für ein Ungleichgewicht sind.

Was aber kann ich tun, damit es entweder gar nicht erst zu diesem Ungleichgewicht kommt bzw. wie bekomme ich meine Werte wieder in die Balance?

So bekommst Du Cholesterin-Dysbalancen in den Griff

Du hast es in der Hand, Deinen Cholesterinspiegel durch Deinen Lebensstil und Deine Ernährung wieder ins Lot zu bringen. Hier das Top-Ranking für eine Verbesserung Deiner Werte:

  1. Achte auf regelmäßige Bewegung und treibe regelmäßig Sport.
  2. Reduziere Deinen Alkoholkonsum oder verzichte ganz darauf.
  3. Gewöhne Dir das Rauchen ab.
  4. Achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung:
    • Verzichte nach Möglichkeit auf Fertiggerichte,
    • bereite Gerichte frisch und selbst zu,
    • greife zu Gemüse & Obst, möglichst naturbelassen und frisch,
    • verwende reichlich gesunde Fette (Öle, Nüsse etc. wie oben beschrieben),
    • esse ballaststoffreich,
    • bevorzuge Vollkornmehl und verzichte auf Weißmehl,
    • achte auf reichlich Proteine.

Easy as it can be!

Für eine ausführliche und individuelle Ernährungsberatung stehen Dir jederzeit unsere Experten in den body + soul Centern zur Verfügung.

Zuguterletzt möchte ich noch einen Mythos aufklären, es geht um das heiß geliebte und kontrovers diskutierte Frühstücksei.

Cholestherin-Mythos: Das Frühstücksei

Als Relikt aus den 80er-Jahren kursiert noch immer das Gerücht, nicht zu viel Eier zu essen, man müsse doch auf den Cholesterinspiegel achten (im Übrigen gilt ähnliches bei Butter).

Fakt ist, Eier sind cholesterinhaltig. Wie wir aber bereits wissen, wird Cholesterin primär in der Leber produziert und nur zu einem kleinen Teil über die Nahrung aufgenommen, und der Körper besitzt im Regelfall einen sehr guten Regulationsmechanismus die Balance von LDL und HDL betreffend. Kommt nun etwas mehr aus der Nahrung in den Körper, fährt die Leber sofort die eigene Produktion herunter, und nichts kann passieren. Ist das LDL bereits auf Dauerhoch, wäre es gegebenenfalls nicht ratsam, weitere Cholesterin-Schleudern in den Körper zu packen.

Aber: Bitte, liebe Nicht-Veganer, esst Eier! Denn wir sprechen hier von einem sehr gesunden Lebensmittel - reich an Proteinen, Mineralstoffen und Vitamin B12.

In diesem Sinne

Bewegt Euch und genießt das Sonntags-Ei,

Eure Michi